Ich sammle keine Magnete mehr. Früher sah mein Kühlschrank aus wie eine Weltkarte aus Plastik — Erinnerungen an Orte, die ich besucht hatte, und an Menschen, die mir etwas mitgebracht hatten. Irgendwann merkte ich: Viele dieser Souvenirs waren schön für ein paar Wochen, dann verschwanden sie in einer Schublade oder wurden eben nichtsahnend entsorgt. Inzwischen suche ich ganz bewusst nach nachhaltigen Souvenirs, die länger bleiben — nicht nur in der Wohnung, sondern auch im Kopf. Hier sind meine Erfahrungen, Fragen und praktischen Tipps dazu.
Was heißt „nachhaltiges Souvenir“ eigentlich?
Für mich bedeutet ein nachhaltiges Souvenir mehrere Dinge zugleich: Es ist ökologisch verantwortbar (z. B. lokal produziert, aus natürlichen oder recycelten Materialien), sozial verträglich (faire Löhne, lokale Handwerkskunst) und emotional wertvoll (es erzählt eine Geschichte oder ist nützlich im Alltag). Ein Stück, das nur ein dekoratives Gimmick ist, erfüllt oft nur eine dieser Kriterien — ideal ist die Kombination.
Woran erkenne ich ein wirklich nachhaltiges Mitbringsel?
Es gibt keine einfache Checkliste, aber einige Hinweise helfen mir bei der Entscheidung:
Wenn mehrere dieser Punkte positiv beantwortet werden können, lande ich schneller beim Kauf.
Konkrete Ideen für nachhaltige Souvenirs
Hier einige Dinge, die ich selbst gekauft oder verschenkt habe und die noch immer Teil meines Alltags sind:
Wo suche ich solche Souvenirs?
Meine liebsten Orte sind nicht die großen Souvenirshops an touristischen Hotspots, sondern:
Vor Ort frage ich gern nach: Wer hat das gemacht? Wie wird es hergestellt? Wer profitiert vom Verkauf? Solche Gespräche sind oft die beste Garantie für Authentizität.
Tipps fürs nachhaltige Einkaufen auf Reisen
Reisen ist knapp bemessen, Platz im Koffer auch — hier habe ich Routinen entwickelt, die helfen:
Nachhaltigkeit prüfen: kleine Checkliste vor dem Kauf
| Frage | Warum sie wichtig ist |
| Ist das Produkt lokal hergestellt? | Reduziert Transportwege und fördert lokale Wirtschaft. |
| Welche Materialien werden verwendet? | Natürliche Materialien sind meist langlebiger und weniger umweltschädlich. |
| Wieviel Verpackung ist nötig? | Weniger Verpackung = weniger Müll. Glas oder Papier sind besser als Plastik. |
| Ist es vielseitig/nützlich? | Gebrauchswerte erhöhen die Chance, dass das Souvenir bleibt. |
| Kann ich die Herkunft/Produktionsweise nachvollziehen? | Transparenz steht für fairere Bedingungen. |
DIY-Souvenirs: meine liebsten, einfachen Ideen
Manchmal mache ich selbst kleine Dinge, die Erinnerungen transportieren, ohne großen ökologischen Fußabdruck:
Was ich gelernt habe — und welche Fehler ich vermeide
Ich habe oft gedacht, dass lokale Produkte automatisch nachhaltig sind. Das stimmt nicht immer: Auch in kleinen Werkstätten können schlechte Arbeitsbedingungen herrschen. Deshalb frage ich nach und kaufe lieber weniger, dafür besser. Außerdem vermeide ich Artikel, die nach kurzer Zeit kaputtgehen oder nicht reparierbar sind. Qualität zahlt sich aus — für die Umwelt und die Erinnerung.
Wenn du unterwegs bist, nimm dir Zeit für Gespräche. Häufig sind die Geschichten hinter einem Objekt das Wertvollste — und genau diese Geschichten machen ein Souvenir wirklich dauerhaft.