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Wie du nachhaltige souvenirs findest, die wirklich bleiben

Wie du nachhaltige souvenirs findest, die wirklich bleiben

Ich sammle keine Magnete mehr. Früher sah mein Kühlschrank aus wie eine Weltkarte aus Plastik — Erinnerungen an Orte, die ich besucht hatte, und an Menschen, die mir etwas mitgebracht hatten. Irgendwann merkte ich: Viele dieser Souvenirs waren schön für ein paar Wochen, dann verschwanden sie in einer Schublade oder wurden eben nichtsahnend entsorgt. Inzwischen suche ich ganz bewusst nach nachhaltigen Souvenirs, die länger bleiben — nicht nur in der Wohnung, sondern auch im Kopf. Hier sind meine Erfahrungen, Fragen und praktischen Tipps dazu.

Was heißt „nachhaltiges Souvenir“ eigentlich?

Für mich bedeutet ein nachhaltiges Souvenir mehrere Dinge zugleich: Es ist ökologisch verantwortbar (z. B. lokal produziert, aus natürlichen oder recycelten Materialien), sozial verträglich (faire Löhne, lokale Handwerkskunst) und emotional wertvoll (es erzählt eine Geschichte oder ist nützlich im Alltag). Ein Stück, das nur ein dekoratives Gimmick ist, erfüllt oft nur eine dieser Kriterien — ideal ist die Kombination.

Woran erkenne ich ein wirklich nachhaltiges Mitbringsel?

Es gibt keine einfache Checkliste, aber einige Hinweise helfen mir bei der Entscheidung:

  • Herkunft: Wird das Produkt lokal hergestellt? Gibt es Hinweise auf die Region oder das Atelier?
  • Materialien: Sind natürliche, langlebige oder recycelte Materialien verwendet worden (z. B. Holz, Keramik, Leinen, Glas statt Einwegplastik)?
  • Handwerk: Ist es handgemacht oder industriell gefertigt? Handwerk bedeutet nicht automatisch fair, aber oft mehr Transparenz.
  • Transparenz: Gibt die Verkäuferin/der Verkäufer Auskunft über Produktion und Arbeitsbedingungen?
  • Funktionalität: Hat das Souvenir einen praktischen Nutzen (z. B. Geschirrtuch, Tasche, Werkzeug)?
  • Wenn mehrere dieser Punkte positiv beantwortet werden können, lande ich schneller beim Kauf.

    Konkrete Ideen für nachhaltige Souvenirs

    Hier einige Dinge, die ich selbst gekauft oder verschenkt habe und die noch immer Teil meines Alltags sind:

  • Handgefertigte Keramik aus einer lokalen Töpferei — eine Tasse oder Schale ist langlebig, alltagspraktisch und erinnert an eine kleine Werkstatt mit persönlichem Touch.
  • Textilien aus Naturfasern, etwa ein Leinen-Geschirrtuch mit regionalem Muster oder ein Schal aus Wolle — oft bleiben solche Stücke jahrelang schön.
  • Lebensmittel in Glas: lokal hergestellte Marmelade, Olivenöl oder Kräutertees. Achte auf Zutatenliste und Verpackung; Glas ist ideal.
  • Kleine Kunstwerke von Straßenkünstlern oder lokalen Illustratoren — ein Bild, das du an der Wand aufhängst, generiert Erinnerungen täglich.
  • Werkzeuge oder Alltagsgegenstände mit lokalem Design (z. B. ein Holzlöffel, ein Kerzenhalter, eine Bienenwachstuch-Packung).
  • Erlebnisse statt Dinge: ein Kochkurs, eine Führung oder ein Theaterbesuch — die Erinnerung ist nachhaltig und benötigt keinen physischen Platz.
  • Wo suche ich solche Souvenirs?

    Meine liebsten Orte sind nicht die großen Souvenirshops an touristischen Hotspots, sondern:

  • Wochenmärkte und lokale Manufakturen
  • Kleine Concept-Stores und Pop-up-Läden
  • Ateliers und Werkstätten, wo man direkt mit den Herstellern spricht
  • Secondhand-Läden oder Vintage-Boutiquen für besondere Fundstücke
  • Marktplätze wie Etsy (wenn man die Herkunft prüft) oder lokale Plattformen, die Produzent*innen vorstellen
  • Vor Ort frage ich gern nach: Wer hat das gemacht? Wie wird es hergestellt? Wer profitiert vom Verkauf? Solche Gespräche sind oft die beste Garantie für Authentizität.

    Tipps fürs nachhaltige Einkaufen auf Reisen

    Reisen ist knapp bemessen, Platz im Koffer auch — hier habe ich Routinen entwickelt, die helfen:

  • Plane vorher: Überlege dir, ob du etwas Praktisches suchst (z. B. Alltagsgegenstände) oder ein kleines Kunstwerk.
  • Setz ein Budget und nimm nur begrenzt Bargeld mit — das hilft gegen Impulskäufe.
  • Bevorzuge leichte, kompakte und robuste Gegenstände, damit nichts kaputtgeht oder du extra Gepäck bezahlen musst.
  • Frag nach Zertifikaten oder fairem Handel, wenn vorhanden. Nicht jede handgemachte Sache ist automatisch fair.
  • Überlege, ob du statt eines Gegenstands eine lokale Spende oder Patenschaft übernehmen möchtest (z. B. für ein Kulturprojekt vor Ort).
  • Nachhaltigkeit prüfen: kleine Checkliste vor dem Kauf

    FrageWarum sie wichtig ist
    Ist das Produkt lokal hergestellt?Reduziert Transportwege und fördert lokale Wirtschaft.
    Welche Materialien werden verwendet?Natürliche Materialien sind meist langlebiger und weniger umweltschädlich.
    Wieviel Verpackung ist nötig?Weniger Verpackung = weniger Müll. Glas oder Papier sind besser als Plastik.
    Ist es vielseitig/nützlich?Gebrauchswerte erhöhen die Chance, dass das Souvenir bleibt.
    Kann ich die Herkunft/Produktionsweise nachvollziehen?Transparenz steht für fairere Bedingungen.

    DIY-Souvenirs: meine liebsten, einfachen Ideen

    Manchmal mache ich selbst kleine Dinge, die Erinnerungen transportieren, ohne großen ökologischen Fußabdruck:

  • Ein kleines Glas mit Muscheln oder Sand (nur wenn es erlaubt ist) mit einer handgeschriebenen Notiz und Datum.
  • Selbstgemachte Gewürzmischungen in wiederverwendbaren Gläsern — mit regionalen Kräutern kombiniert.
  • Ein Fotoalbum oder eine Collage mit Eintrittskarten, kleinen Zeichnungen und Fundstücken — emotional und platzsparend.
  • Ein Stoffbeutel bemalt mit lokalen Motiven — nützlich und individuell.
  • Was ich gelernt habe — und welche Fehler ich vermeide

    Ich habe oft gedacht, dass lokale Produkte automatisch nachhaltig sind. Das stimmt nicht immer: Auch in kleinen Werkstätten können schlechte Arbeitsbedingungen herrschen. Deshalb frage ich nach und kaufe lieber weniger, dafür besser. Außerdem vermeide ich Artikel, die nach kurzer Zeit kaputtgehen oder nicht reparierbar sind. Qualität zahlt sich aus — für die Umwelt und die Erinnerung.

    Wenn du unterwegs bist, nimm dir Zeit für Gespräche. Häufig sind die Geschichten hinter einem Objekt das Wertvollste — und genau diese Geschichten machen ein Souvenir wirklich dauerhaft.

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